- Aktien: Erholung an den Börsen, Trump-Risiko bleibt.
- Zentralbanken: Die EZB und SNB dürften im Juni die Zinsen senken.
- Zölle: Die Rechtskräftigkeit von Trumps Zöllen wird hinterfragt.
- Zinsen: Steigende Staatsverschuldung der USA verunsichert Anleger
Obligationen
Für Schweizer Investoren bleiben die Währungsabsicherungskosten nach wie vor hoch. Das macht FX-abgesicherte Fremdwährungsanleihen eher unattraktiv. Fremdwährungsanleihen ohne Währungsabsicherung bieten einen Renditevorteil, bergen aber auch das Währungsrisiko. Hier reduzieren wir unsere Allokation. Insgesamt erachten wir Obligationen im Vergleich zu anderen Anlageklassen als weniger attraktiv.
Aktien
Angesichts der Schwäche des US-Dollars und der aktuellen Bewertungsunterschiede bevorzugen wir im regionalen Vergleich Aktien aus Schwellenländern gegenüber dem Aktien-Welt-Segment. Grosse Abweichungen von unserer langfristigen Strategie erachten wir im aktuellen Umfeld jedoch nicht als sinnvoll. Insgesamt bevorzugen wir daher eine Aktienquote im Einklang mit der Strategie.
Immobilien
Wir positionieren uns insgesamt noch über der strategischen Allokationsquote.
Alternative Anlagen
Gold ist besonders in Krisenphasen ein wichtiger Bestandteil eines gemischten Portfolios. Wir bevorzugen aktuell eine leicht erhöhte Allokation zu Gold gegenüber der Strategie. Versicherungsgebundene Wertpapiere wie Katastrophenanleihen bieten eine tiefe Korrelation zu anderen Anlageklassen, was insbesondere in Umfeld mit erhöhten Wachstums- und Inflationsrisiken von Vorteil sein dürfte.
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Obligationen
An den Zinsmärkten bleibt es volatil. Während im Vormonat die Zölle für starke Schwankungen sorgten, führten im Mai die Sorgen um die US-Staatsverschuldung zu Unruhe und einem Anstieg der US-Langfristzinsen. Für den kommenden Monat erwarten wir, dass die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in der Schweiz und in den USA seitwärts tendieren werden. Im Euroraum könnten die Zinsen im Juni leicht sinken. -
Aktien
Trumps Politik bewegt die Aktienmärkte. Die 90-tägige Zollpause sowie erste Fortschritte bei den Verhandlungen über neue Handelsabkommen haben für Entspannung an den Börsen gesorgt. Die Unsicherheit bleibt jedoch hoch. Während sich Meldungen zu weiteren Handelsabkommen positiv auf die Börsen auswirken dürften, besteht weiterhin das Risiko einer erneuten Eskalation. -
Immobilien
Schweizer Immobilienaktien zeigen Resilienz trotz Handelskrieg. Die Aussicht auf mindestens eine weitere Zinssenkung der SNB stützt die Nachfrage nach Immobilienprodukten. Fundamental ist das Schweizer Wohnsegment immer noch von einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gestützt. -
Alternative Anlagen
Beim Goldpreis fand zuletzt eine leichte Konsolidierung statt. Dennoch ist Gold ein wichtiger Bestandteil eines Portfolios und insbesondere in Krisenzeiten sehr gefragt. Das Potential für Notenbankkäufe ist noch nicht ausgeschöpft. Auch die Attraktivität für Versicherungsverbriefungen ist nach wie vor gegeben.
Wirtschaftswachstum
- Viele Länder erhoffen sich durch Verhandlungen, die am 2. April von den USA angekündigten Zölle senken zu können. Die Unsicherheit rund um die Handelspolitik bleibt hoch.
- Um Zölle zu umgehen, haben US-Unternehmen im ersten Quartal ihre Lagerbestände erhöht. Die Importe von Waren stiegen dabei um über 50 Prozent an. Ein derart starker Anstieg war sonst nur nach der Pandemie zu beobachten.
Inflation
- Zölle erhöhen die Kosten in dem Land, in dem sie erhoben werden. Daher wird insbesondere in den USA für das laufende Jahr mit einer höheren Inflation gerechnet.
- In der Schweiz erwarten wir in den kommenden Monaten negative Inflationsraten.
USA (Aktueller Leitzins: 4.25-4.5%)
Die US-Notenbank dürfte angesichts der hohen politischen Unsicherheit vorerst mit weiteren Zinssenkungen zuwarten. Im zweiten Halbjahr werden jedoch noch weitere Senkungen von der Fed erwartet.
Euroraum (Aktueller Leitzins: 2.25%)
Für die EZB wird die nächste Zinssenkung im Umfang von 0,25 Prozentpunkte im Juni erwartet.
Schweiz (Aktueller Leitzins: 0.25%)
Die Aufwertung des Frankens und die eingetrübten Konjunkturaussichten belasten die Inflationsentwicklung in der Schweiz. Die SNB dürfte deshalb im Juni nochmals an der Zinsschraube drehen. Angesichts des unsicheren Umfelds wird zunehmend über Negativzinsen spekuliert.
Nächste Termine
- 5. Juni 2025: EZB
- 18. Juni 2025: Fed
- 19. Juni 2025: SNB
In den letzten Wochen kam es zu Fortschritten wie auch zu Eskalationen bei den Verhandlungen über neue Handelsabkommen:
- Grossbritannien und die USA haben sich am 8. Mai über die Rahmenbedingungen eines neuen Handelsabkommens geeinigt.
- China und die USA haben sich darauf geeinigt, die gegenseitig verhängten Zölle grösstenteils auszusetzen, bis die Verhandlungen Anfang August abgeschlossen sind.
- Druck auf die EU steigt: Laut Donald Trump gab es zu wenig Fortschritte mit der EU. Er hat daher Zölle in Höhe von 50 % auf Waren aus der EU angedroht, die ab dem 1. Juni gelten sollen. Nach einem Gespräch mit Ursula von der Leyen wurden die neuen Zölle jedoch auf den 9. Juli verschoben.
US-Handelspolitik bleibt eine treibende Kraft für den Aktienmarkt
- Die politische Unsicherheit hat seit den Hochs Anfang April abgenommen.
- Das hat sich positiv auf den Aktienmarkt und die Volatilität ausgewirkt.
- Die Unsicherheit bleibt jedoch erhöht.
- Kurzfristige Kursschwankungen in beide Richtungen sind nicht auszuschliessen.
Schwellenländer-Titel attraktiver als Aktien aus den Industriestaaten
- Der US-Dollar hat stark gelitten angesichts des Zollchaos.
- Davon profitieren Schwellenländer-Aktien mehr als Aktien aus den Industriestaaten.
- Schwellenländer-Aktien profitieren zudem von einer günstigen Bewertung.
- Zwar bestehen Risiken ausgehend von der US-Handelspolitik, doch das Aussetzen der Zölle auf Güter aus China sorgt vorerst für etwas Entspannung.
US-Staatsverschuldung dürften neue Höchstwerte erreichen
- Die Ratingagentur Moody‘s hat die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft. Moody’s war die letzte Ratingagentur, die die USA bis vor Kurzem noch mit dem höchstmöglichen Rating von AAA eingestuft hatte.
- Grund für die Änderung ist die steigende Staatsverschuldung.
- Das neue Steuerpaket von Donald Trump dürfte die Schulden weiter in die Höhe treiben. Das verunsichert Anleger und hat zu einem deutlichen Zinsanstieg geführt.
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