Drei LGBTQ-Mitarbeitende von Baloise haben sich im Sommer 2018 zusammengeschlossen und gesagt: Wir wollen etwas verändern. «In der Theorie sind viele Menschen gegenüber anderen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten offen, im Arbeitsalltag allerdings fällt der offene Diskurs und die Selbstverständlichkeit dazu manchmal leider noch schwer. Für uns war daher klar, dass wir ein Netzwerk gründen wollen.», erzählt Andreas, einer der Mitbegründer von JUMP! Grosse Unterstützerin des Netzwerks ist auch Angela Matthes, CEO von Baloise Life Liechtenstein. Angela hat 2014 ihre Transition zur Frau bei Baloise vollzogen und wurde dabei vom ersten Tag an unterstützt.
Nicht nur Mitarbeitende, die sich selbst zur LGBTQ Community zählen, können Teil des Netzwerks werden, sondern auch alle anderen. Genannt werden diese Mitglieder «Friends». Désirée, HR Spezialistin, erzählt: «Ich bin als Friend dabei, weil diese Art der Offenheit für mich etwas Selbstverständliches ist, auch wenn ich selbst nicht Teil der Community bin.» Heute sind etwa 20 Mitglieder und 30 Friends Teil des Netzwerks.
Während unserer ersten strategischen Phase Simply Safe 1 sind wir in die Top 10% der Arbeitgeberinnen in der europäischen Finanzindustrie aufgestiegen und haben ein Diversity-Board gegründet. In der nächsten und damit zweiten Phase unserer Strategie haben wir die Ambition, bis 2025 zu den Top 5% der ArbeitgeberInnen aller Branchen in Europa zu gehören. «Je diverser unsere 7.300 Mitarbeitenden in fünf verschiedenen Ländern sind, desto bunter erleben wir unsere Kultur. Unser gemeinsamer Nenner ist der gegenseitige Respekt und da leistet das Netzwerk JUMP! mit seiner offenen Art einen wichtigen Beitrag. Mitarbeitende, die sich gegenseitig mit Respekt begegnen, sind zufriedene Mitarbeitende und dies ist die Basis dafür, eine attraktive Arbeitgeberin zu sein», erzählt Caroline Schmid-Steiner, welche Mitglied des Diversity Boards ist und die Themen rund um die Diversität koordiniert.
«Nicht umsonst sind Mitarbeitende und ihr Wohlbefinden ein wesentlicher Teil unseres Ansatzes für eine nachhaltige Baloise: Langfristig können wir nur bestehen, wenn sich unsere Mitarbeitenden bei der Arbeit wohl fühlen. Das JUMP! Netzwerk trägt massgeblich dazu bei, dass Diversität auf allen Ebenen gefördert wird.»
JUMP! setzt sich dafür ein, dass die Anliegen der LGBTQ-Community bewusst als Teil der Diversitäts-Strategie wahrgenommen werden und Mitarbeitende, die sich sonst nicht mit diesem Thema auseinandersetzen, dafür sensibilisiert werden. Andreas betont: «Einerseits setzen wir uns innerhalb von Baloise für mehr Sichtbarkeit und Selbstverständlichkeit von LGBTQ-Menschen im Arbeitsalltag ein, andererseits wollen wir aber auch zeigen, dass Baloise eine diverse und tolerante Arbeitgeberin ist, die uns in unseren Anliegen unterstützt.»
In normalen Zeiten trifft sich das Netzwerk einmal im Monat für einen Apéro, regelmässig werden auch andere Events durchgeführt. «Besonders war beispielsweise der Infoanlass zu den verschiedenen rechtlichen Fragestellungen von LGBTQ-Menschen am Arbeitsplatz, wie Diskriminierungsschutz und der «Ehe für alle» », erzählt Andreas. «Auch haben wir für die Pride-Week rund 800 Cookies gebacken und diese an die Mitarbeitenden der Baloise verteilt.» Bei grösseren Veranstaltungen schliesst sich JUMP! mit den LGBTQ-Netzwerken von anderen Unternehmen zusammen. «Eine ganz tolle Aktion war die gemeinsame Teilnahme an der Pride in Zürich mit den Netzwerken von zwei anderen Versicherungsunternehmen, mit gemeinsamem Wagen und DJ. Wir wollen damit zeigen, dass sich auch eher konservativ angesehene Branchen für die LGBTQ-Community einsetzen. Dies nicht nur während der Pride, sondern das ganze Jahr hindurch in den verschiedenen Unternehmen.» So gibt es auch unter dem Jahr reger Austausch von JUMP! mit verschieden LGBTQ-Organisationen und Netzwerken über LGBTQ-Themen wie beispielsweise der Umgang mit Homophobie in der Arbeitswelt oder «Best Practices» von Führungspersonen. «Aufgrund der Covid-19-Pandemie finden momentan sämtliche Veranstaltungen virtuell statt und wir hoffen, dass im Juni 2021 wiederum eine farbenfrohe Pride in Zürich stattfinden kann.»