Die Kunst hat sich in vielerlei Hinsicht verändert: Die Grenzen sind durchlässiger geworden, die Akzeptanz in der Gesellschaft ist gestiegen, es gibt mehr Ausstellungsräume, in Museen ist die Gegenwart stark vertreten, die zeitgenössische Kunst hat an den Universitäten an Bedeutung gewonnen und die Hochschulen bilden jährlich hunderte junger Kunstschaffender aus. Dieser Trend wiederum bewirkt in der Kulturpolitik der Schweiz erhöhte Kulturbudgets und neue Förderinstrumente.
Ich sehe im aktuellen Kunstschaffen das Medium Fotografie und die Videokunstszene dominant vertreten. Viele Kunstschaffende beschränken sich heute nicht mehr auf ein bestimmtes Medium, sondern nutzen die Vielfältigkeit des Angebots. Gleichzeitig lässt sich eine verstärkte Aufmerksamkeit in Bezug auf gesellschaftliche Themen feststellen. Ein Beispiel hierfür war die Ausstellung RIVERHOOD von Josiane Imhasly, die im Kunstforum Baloise Park den gesellschaftlichen Umgang mit der Natur respektive den fliessenden Gewässern beleuchtete.
Neben der Unterstützung junger Kunstschaffender durch die Vergabe des Baloise Kunst-Preises und den Ankauf von Werken für unsere Kunstsammlung sind wir der Überzeugung, dass wir als institutioneller Sammler verschiedene Förderplattformen bieten sollten – zum Beispiel, indem wir junge Kuratorinnen und Kuratoren unterstützen; dies ganz im Sinne unserer Unternehmenskultur, Talente zu fördern. Deshalb sind wir einen Schritt weitergegangen und haben unseren Ausstellungsraum für Jungkuratorinnen und Jungkuratoren geöffnet.
Wir stellen den Jungkuratorinnen und Jungkuratoren neben der Unterstützung der erfahrenen Ausstellungsmacherin Frédérique Hutter und dem vorgegebenen Ausstellungsthema die umfassende Struktur zur Verfügung: den Fundus einer rund 2’000 Werke zählenden Sammlung, von der mindestens ein Werk in der Ausstellung gezeigt werden soll, das professionelle Art Handling, Dokumentation, Werbung, Vermittlung und die entsprechende Kommunikation, welche Teil des Gesamtengagements ist.
Die Kultur schafft Reflexionsraum, um die Welt differenziert betrachten zu können. Sie bereichert unser Leben und soll die Möglichkeit zum Diskurs bieten. Die Teilhabe und die entsprechende Kunstvermittlung sind genauso Bestandteil unserer Unternehmenskultur wie auch die erwähnte Förderung junger und aufstrebender Talente. Ein perfect match, würde ich sagen.
Aus demselben Bedürfnis heraus, wie sie es heute noch tut. Eine Kunstkommission, bestehend aus interessierten Mitarbeitenden sowie einer Beraterin, wählt für ihre Kolleginnen und Kollegen entsprechend des Konzepts Werke für die Sammlung aus. Die Kolleginnen und Kollegen in der Kunstkommission sind das Bindeglied zwischen Kunst und Mitarbeitenden. Sie nehmen Wünsche und Anregungen entgegen und vermitteln die Werke aus unserer Sammlung. Die Wertschätzung für die Mitarbeitenden zeigt sich – neben vielen anderen Aspekten – auch im Bereich der Kunst: Wer möchte, kann sich Werke aus der Sammlung fürs Büro aussuchen. Auch hier sind wir nun einen Schritt weiter gegangen und haben die Landesgrenzen überschritten. Einige Werke unserer Sammlung hängen bereits bei Baloise in Luxemburg.
2024 wird der Baloise Kunst-Preis an der Art Basel in Basel zum 25. Mal vergeben. Das feiern wir mit einer Ausstellung, die von Sarah Frauchiger kuratiert wird und bis Ende Mai 2024 Werke von Preisträgerinnen und Preisträgern zeigt, die sich in unserer Sammlung befinden. Pünktlich zur Art Basel eröffnen wir dann eine Ausstellung, welche von Geraldine Belmont und Alana Alireza kuratiert wird.