Daten orchestrieren können.
Daten orchestrieren können.
Nach der Schule und dem Zivildienst studiert Boas zunächst Wirtschaftsinformatik. Bei SAP im deutschen Mannheim beschäftigt er sich mit dem Programmieren und mit Prozessen. «Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass dieses mechanisch Wiederkehrende nicht meins ist. Ich suche vielmehr das Unvorhersehbare, das Menschen mit sich bringen.» So geht es in der Niederlande mit einem Psychologie-Studium weiter. Dass Boas gern denkt und reflektiert, ist im Interview spürbar. Er wirkt ruhig, besonnen, seine Worte scheinen wohlüberlegt. Er ist jemand, der sich gern fordert und Neues ausprobiert: Parallel zum Studium initiiert er ein Startup, das Student:innen und Erwachsene im Programmieren, u.a. von Webseiten, schult. Neu ausgebildet wurden sie an Werbeagenturen weitervermittelt.
Psychotherapeut will Boas nicht werden. So viel ist klar. Vielmehr scheint er eine Verbindung zwischen dem Emotionalen und Rationalen zu suchen. Für sich? Für andere? Für die Gesellschaft! «Empirische Studien z.B. haben mich schon immer gereizt», erzählt Boas weiter. «Statistik finde ich spannend. Wie lässt sich anhand von Daten unser Verhalten erklären? Ein Zugang zum echten Leben legen?» Er schliesst einen Master in Management an, besucht die Harvard Uni in Boston und ergründet in seiner Abschlussarbeit «welche Schlüsse das Videospielverhalten von Menschen auf ihre Risikoaffinität im Alltag zulässt». Genau diese Zusammenhänge werden ihn nicht mehr loslassen.
«Empirische Studien finde ich spannend. Wie lässt sich unser Verhalten anhand von Daten erklären?»
2017 mit 25 Jahren steigt Boas an der Uni Mannheim ins strategische Marketing ein.
Wie lässt sich das Verhalten von Märkten, Unternehmen und Kund:innen anhand von Daten besser verstehen? «Mir erzählen Daten eine Geschichte - von dem was war und ist und kommen kann – das ist faszinierend.» Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität untersucht Boas, wie sich Gehaltsstrukturen auf die Kundenzufriedenheit auswirken und gründet parallel das Startup «Aivy»: Hier entstehen HR-Lösungen für die Zukunft . «Daten ermöglichen uns unglaubliche Einblicke in die Verhaltensökonomik. Sie liefern uns Antworten, wie wir dieses Wissen für verschiedene Businessmodelle nutzen können, um selbst besser zu werden und die Bedürfnisse von Kunden gezielter zu adressieren.»
«Mir erzählen Daten eine Geschichte - von dem was war und ist und kommen kann – das ist faszinierend.»
Genau diesen Zusammenhang sucht Boas auch im Ökosystem Mobilität von Baloise herzustellen. Wie nutzen wir Daten, um junge Firmen, die Mobilitätslösungen anbieten, zu finden und sie in einem Netzwerk aus Partnern, Startups und Investoren miteinander zu verbinden? «Es geht um die richtigen Erstkontakte», spezifiziert der 31-jährige, der sein Privatleben zuletzt von Berlin nach Basel verlegt hat. Aus der deutschen Hauptstadt bringt er wertvolle Erfahrungen aus der strategischen Vorstandsassistenz mit. Eine ideale Ergänzung für seine neue Rolle.
«Persönlich fasziniert mich, wie Baloise als klassischer Versicherer einen neuen Geschäftszweig im Bereich Mobilität aufbaut. Der Ansatz eines Ökosystems folgt strategisch dem Gedanken «Wir sind Partner unserer Kund:innen. Wir wollen mehr Service aus einer Hand anbieten. Dafür sind wir mutig genug, Neues auszuprobieren, und genau hier möchte ich mich mit meinem Know-how als Datenexperte einbringen.»