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Airbnb, Uber und Co. – <br> Was bedeutet Sharing Economy?
Blog Airbnb, Uber und Co. – <br> Was bedeutet Sharing Economy?
Debora Moos 31. Juli 2020 Innovation, Nachhaltigkeit
Geteiltes Glück, ist doppeltes Glück – ganz getreu dieses Sprichworts ist die Sharing Economy auch in der Schweiz auf dem Vormarsch. Doch was bedeutet der Begriff überhaupt? Und welche Auswirkungen hat der Trend auf die Geschäftsmodelle traditioneller Firmen?

Hand aufs Herz: Wann hast du deine Bohrmaschine zuletzt benutzt? Wahrscheinlich liegt das schon eine ganze Weile zurück. Da es nicht nur dir, sondern vielen Menschen so geht, teilen sich immer mehr Menschen Werkzeuge, Autos und sogar Wohnungen. Durch mobiles Internet und soziale Netzwerke hat sich der Trend zum Teilen weiter verstärkt – bis dafür ein Begriff entstand: Sharing Economy.

Was bedeutet Sharing Economy?
Von Uber bis Netflix – benutzen statt besitzen

Sharing Economy ist ein Sammelbegriff für Firmen, Geschäftsmodelle und Gemeinschaften, die eine geteilte Nutzung von Gütern, Dienstleistungen oder Informationen ermöglichen. Aus Kaufen wird also immer öfter Benutzen– und besonders durch die Verbreitung des Internets hat sich das Phänomen weiter verbreitet. Dank Apps kann innert Sekunden ein passendes Produkt gefunden werden – sei es das Zimmer auf AirBnB, der Film bei Netflix oder das Taxi über Uber.

Was sind die Vorteile?
Geteilte Freude ist doppelte Freude – zusammen Ressourcen sparen

Sharing-Angebote sind im Vergleich zur etablierten Konkurrenz oftmals günstiger – es gibt aber noch andere Gründe, die für die geteilte Benutzung von Ressourcen sprechen. Zum einen sind viele Plattformen sehr benutzerfreundlich: Sie sind unkompliziert gestaltet und über Smartphone-Apps ist es auch von unterwegs möglich, auf deren Dienste zuzugreifen. Zum anderen können durch das Teilen Ressourcen gespart werden, was letztlich der Umwelt zugutekommt. 

Aber auch Unternehmen können von der Sharing Economy profitieren: Sie eröffnet neue Geschäftsmodelle, fördert den Einsatz effizienter Technologien und generiert für die Unternehmen wertvolle Nutzerdaten.

Sharing Economy in Zahlen
72% der Schweizer haben 2019 nie Sharing-Economy-Dienste genutzt.

72%

Über 60% der Güter und Dienstleistungen, die von befragten Konsumenten in der Schweiz bereits geteilt wurden, fallen in die Bereiche Transport und Unterkunft.

60%

In der Schweiz fordern 21% der befragten Konsumenten mehr Regulierung in der Sharing Economy.

21%

Worin liegen die Nachteile?
Die Kehrseite der Medaille – Verdrängung und Kommerzialisierung

Wer Sharing-Dienste nutzt, sollte sich bewusst sein, dass seine Daten gesammelt werden. Zudem übernehmen die meisten Plattformen nur die Rolle des Vermittlers – für die Qualität der bezogenen Produkte oder Dienstleistungen wird also selten die Verantwortung übernommen. Ausserdem lässt sich eine Tendenz zu kostenpflichtigen Angeboten ausmachen: Gratis-Anbieter wie Couchsurfing werden zunehmend von kommerziellen Plattformen wie AirBnB verdrängt.

Und auch für Unternehmen hat die Sharing Economy seine Schattenseiten: Manche etablierten Branchen leiden stark unter den neuen Plattformen. So klagt das Taxigewerbe beispielsweise über die Konkurrenz durch Uber – in manchen Städten wurde die Plattform in der Folge sogar verboten. 

Fazit
Und dann kam Corona – des einen Freud, des anderen Leid

Wegen der Coronapandemie müssen nun allerdings einige Unternehmen der Sharing Economy vom Erfolgs- in den Überlebensmodus wechseln. So zum Beispiel AirBnB: Laut einem Bericht von SRF rechnet der Unterkunfstvermitlungsdienst mit einem Umsatzeinbruch von 50 Prozent. Einen regelrechten Boom erlebt derzeit hingegen die Wohnmobil-Sharing-Plattform MyCamper, mit welcher Baloise eine Kooperation eingegangen ist. Viele Fahrzeuge sind bis Ende Saison ausgebucht, dies wegen der grossen Zahl an Schweizern, die ihre Ferien im eigenen Land verbringen. Ob Verlierer oder Profiteur: Die nächsten Monate werden zeigen, wie anpassungsfähig die Geschäftsmodelle der Sharing Economy sind.

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