Es lohnt sich daher, sich mit den Mechanismen der direkten Demokratie auseinanderzusetzen. Diese Möglichkeiten bietet die bereits zum 5. Mal durchgeführte Kampagne „Verändere die Schweiz“ mit der Plattform engage.ch. Während sechs Wochen konnten Anliegen eingereicht werden. Workshops zu diversen Themen ermöglichten es den jungen Menschen zudem, einen Einblick in verschiedene zukunftsgerichtete Themen (Umwelt, Digitalisierung, Arbeitswelt, etc.) zu erhalten. Mehr als 200 Anliegen wurden eingereicht und die besten werden nun von den sechs jüngsten StänderätInnen ausgesucht, um mit dem Jugendlichen politische Vorstösse zu lancieren.
Gerade in der Pandemie erkennen viele Jugendliche, wie wichtig es ist, das politische Schicksal mitzubestimmen. Demokratie ist aber auch anstrengend und verspricht selten rasche Lösungen. Das darf auch Peter Boder erleben, ein Baloise Mitarbeiter, dessen Anliegen vor zwei Jahren eingereicht wurde. Es wurde im Rat bisher noch nicht behandelt.
In einer Demokratie geht es um Argumente- und Gegenargumente. Man muss mehrheitsfähige Lösungen finden und kann nicht einfach die Meinung einer Minderheit, einer Mehrheit aufzwingen. Und insbesondere geht es darum, die Meinung anderer zu respektieren und zu akzeptieren. Solange das Vertrauen in die demokratischen Institutionen vorhanden ist, kann eine Demokratie Konflikte meist friedlich lösen. Das haben wir erst kürzlich bei der Abstimmung über die Kantonszugehörigkeit von Moutier erlebt, bei der die unterlegene Minderheit eine politische Niederlage akzeptierte.