Jeder nimmt seinen Platz ein in der Gesellschaft und schwupps – mit all unseren Eigenschaften – fallen die Einen mehr auf als die Anderen. Am Arbeitsplatz wird das mehr als deutlich. Letztlich gibt es dahingehend kein richtig oder falsch, aber Fakt ist: Wer Selbstmarketing betreibt, bleibt im Gedächtnis und wird mit grosser Wahrscheinlichkeit bedacht, wenn es darum geht, Stellen zu besetzen.
Typ Verwalter
Solide. Verlässlich. Immer da. So jemand bearbeitet seine Jobs unheimlich gewissenhaft und fleissig. Er liefert seine Aufgaben fristgerecht, ist niemals krank und geht die Dinge sachlich korrekt an. Eigentlich ganz tolle Eigenschaften, obwohl wir sie viel zu oft als gegeben hinnehmen – will sagen: eher selten honorieren. Diese Mitarbeitenden werden von sich aus wohl kaum auf sich aufmerksam machen. Das liegt nicht in ihrer Natur. Aber eben weil sie eine solche Bank sind in jedem Unternehmen, lohnt es sich, Lob zu investieren. Das ist nur fair und pure Motivation.
Typ Unsichtbar
Auch sie sind sehr zuverlässig, immer pünktlich, stets hilfsbereit, und sie sind sich vor allem für keine Aufgabe zu schade. Können wir alle mal an uns überprüfen: Wen fragen wir bei Jobs, die wir selbst nicht so gern machen? Die Fleiss und Disziplin verlangen? Genau. – Ehrlicherweise wissen wir, dass diese Charaktere meist wenig Widerstandsfähigkeit besitzen und das machen wir uns zunutze, z.B. wenn es darum geht lästige Pflichten abzugeben. Diese Kollegen/-innen bieten einen solchen Mehrwert für die Gesellschaft, der viel zu selten wertgeschätzt wird. Machen wir uns das bewusst!
Typ Selbstvermarkter
Wer im Job weiterkommen will, muss mit seinen Erfolgen hausieren gehen und er wird es auch tun. Diese Typen sind ohnehin kommunikativ und sie wissen genau: nur weil ich etwas geleistet habe, wird es nicht zwingend wahrgenommen. Ich muss darüber sprechen. Zu unterscheiden wären hier noch Schaumschläger, die eigentlich nicht viel getan haben, aber stets um alles Wind machen, und echte Umsetzer, die sich auf ihre Stärken konzentrieren bzw. ihre Erfolge fokussiert adressieren.
Selbstmarketing | Wie geht das?
Grundsätzlich sollte man Freude an Menschen haben und der Typ Netzwerker sein. Es hilft sicherlich, über die eigenen Teamgrenzen hinaus in der Firma gut verbunden zu sein. So werden deine Themen auf natürliche Weise gestreut. Sich mit verschiedenen Mitarbeitenden in diversen Abteilungen auszutauschen, heisst auch, dass du deren Ziele und Herausforderungen kennst, dass du ganzheitlich verstehst, wie ein Unternehmen tickt und deshalb genau weisst, über welche deiner Ideen bzw. Projekte du wann sprichst. Wo bieten sie einen Mehrwert und werden dankbar aufgegriffen? Das sind die Kontaktpunkte, weswegen sich andere an dich erinnern. Es gibt gar Studien, die belegen, dass gerade Menschen, die als Bindeglied zwischen verschiedenen Gruppen fungieren, die besten Karrierechancen haben.
Glaubwürdigkeit | Fokus auf dein Expertenwissen
Es nützt vermutlich wenig, an jeder erdenklich Stelle mit deinen Erfolgen zu protzen. Niemand hat so viel herausragenden Output und niemand kann alles. Besser, du fokussierst auf deine Stärken und avancierst dort zum Spezialisten. Generalisten gibt es viele. Was kannst du besonders gut? Wie ergänzt du andere? Das ist der Schlüssel, damit sich Kollegen/-innen an deine Fähigkeiten erinnern und gezielt auf dich zukommen. Deshalb mach dich dort nützlich, wo du gut bist und sprich darüber. Das ist erfolgsversprechendes Selbstmarketing.
Selbstvertrauen vs Bescheidenheit
Die eigenen Stärken nach aussen zu tragen, ist nicht jedermanns Sache. Im Mittelpunkt zu stehen, sich vor anderen selbst zu loben, schürt die Sorge, man wirke unangenehm. Nicht wenige bleiben lieber bescheiden im Hintergrund. Denn Eigenlob stinkt! Allerdings führt das eben dazu, dass kaum jemand wahrnimmt, was in dir steckt. Tatsächlich gibt es sympathische Wege aufzufallen. Sei aufgeschlossen und strahle in der Zusammenarbeit mit anderen. Lass sie ebenfalls zu Wort kommen und dränge dich nicht in den Vordergrund.
Deine Arbeit spricht idealerweise ohnehin sich für sich.
All das nehmen Menschen um dich herum wahr. Aber darüber hinaus: Erzähle von dem, was du gern tust, (das ist ja auch das, was du kannst) und beleg es mit ein paar gelungenen Beispielen in der Praxis. Mit deinen Erzählungen verstärkst du das Erlebnis, das Kollegen/innen on the job mit dir haben. Sie werden zukünftig wissen, wo deine Stärken liegen und dass sie mit dir etwas bewegen. Das kommunizieren sie im Unternehmen und kommen auf dich zurück.