Patrick Suter
Patrick Suter
Name Patrick Suter
Alter 34
Funktion Responsible Investment Manager Immobilien
Zeit bei Baloise Seit Januar 2022
Land Schweiz
Letzte berufliche Station vor Baloise Immobilienbranche; Bereich Corporate Ventures & Innovation
3 Wörter, die dich beschreiben kreativ, neugierig, ambitioniert
Eigentlich gleich zu Beginn meiner beruflichen Karriere wurden die Weichen Richtung Nachhaltigkeit gelegt. Durch meine Lehre als Gebäudetechnikplaner Heizung, die ich vor mehr als 18 Jahren begann, lernte ich früh, wie sich nachhaltige Immobilienprojekte wirtschaftlich realisieren lassen. Während meiner Tätigkeit als Bauingenieur im Bereich der Bauwerkserhaltung konnte ich dann mein gebäudetechnisches Wissen mit den Erkenntnissen aus der Bauphysik erweitern. Bauwerke wie auch gesellschaftliche Strukturen die sich im Laufe der Zeit zementieren, sind eigentlich bei genauerer Betrachtung gar nicht so weit voneinander entfernt. Nur wenn es einem gelingt, die bestehenden Strukturen zu verstehen und zu beurteilen, findet man auch die richtigen Instrumente, um ein Lösungskonzept zu erarbeiten. Beim Thema Nachhaltigkeit besteht für mich der Anreiz darin, dass dessen Herangehensweise einen technischen wie auch gesellschaftlichen Blickwinkel verlangt.
Ich bin über das General Management Trainee Programm zu Baloise gestossen. Bereits bei meinem ersten Traineeblock hatte ich die spannende Herausforderung, zusammen mit unseren Immobilienexperten und dem Responsible Investment Kernteam, den Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung unserer Immobilien zu legen. Bei Baloise wird nicht einfach nur lange über etwas geredet, sondern es folgen auch wirklich konkrete Taten. Dies zeigte sich dadurch, dass ich von Baloise, bereits während meinem zweiten Traineeblock, ein Angebot bekam, in die Position als «Responsible Investment Manager Immobilien» zu wechseln.
«Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) sind die Gebäude in der Schweiz für ca. ¼ der emittierten Treibhausgasemissionen verantwortlich und da Baloise zu den grössten Immobilienbesitzern in der Schweiz gehört, können wir hier eine grosse Hebelwirkung erzielen.»
Mein Job ist sehr vielfältig, jeder Tag ist anders, vor allem wenn man die Nachhaltigkeit ganzheitlich über die drei Bereiche Umwelt, Gesellschaft sowie Gonvernance / Wirtschaft interpretiert. Dies macht die Thematik nicht weniger Komplex, dafür aber umso spannender. Projekte im Bereich der Nachhaltigkeit sind deshalb auch nur vom Erfolg geprägt, wenn es einem gelingt, alle Interessensgruppen zu adressieren. Mein Job ist also von viel Zusammenarbeit geprägt, bei dem ich mich am Open Innovation Ansatz orientiere, um zusammen mit Behörden, Lieferanten, Kunden, Partnern und Mietern Lösungen zu erarbeiten, die jemand alleine in der Wertschöpfungskette nicht hätte entwickeln können.
Dies kommt nun vielleicht nicht überraschend, aber für mich sind es die Immobilien. Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) sind die Gebäude in der Schweiz für ca. ¼ der emittierten Treibhausgasemissionen verantwortlich und da Baloise zu den grössten Immobilienbesitzern in der Schweiz gehört, können wir hier eine grosse Hebelwirkung erzielen.
Der Bund spricht mit seinem Netto-Null-Ziel bis im Jahr 2050, welches ebenfalls für den Schweizer Gebäudepark gilt, eine klare Sprache. Die Eigenheimbesitzer wissen wovon ich spreche, wenn ich über den langen Sanierungszyklus von Gebäuden spreche. Bis ins Jahr 2050 bleibt uns faktisch nur noch ein Sanierungszyklus übrig. Meine Aufgabe besteht darin, unterstützend zu wirken, so dass das Immobilienportfolio von Baloise so effizient wie möglich und somit ohne grössere Wertvernichtung in die Zukunft überführt werden kann.
Bei Baloise oder besser in der gesamten Immobilienbranche sehe ich einen grossen Handlungsbedarf, was das Thema der «Kostenwahrheit» betrifft. Investitionen im Bereich der Nachhaltigkeit kommen zum Teil zu schlecht weg, einfach aus dem Grund, weil Modelle, mit denen finanzielle Entscheidungen getroffen werden, nicht die Realität abbilden. Der Kern eines Modells besteht darin, komplexe reale Vorgänge zu vereinfachen und für den Menschen greifbar zu machen. Wenn ein Modell allerdings zu stark vereinfacht und es beispielsweise nicht die aktuellen Energiepreise, die effektive Lebensdauer oder den jährlichen Wartungsaufwand abbildet, werden nachhaltige Energiesysteme oft ungerechtfertigt benachteiligt. Speziell denke ich hier an eine Erdsonden-Wärmepumpe, die sehr wartungsarm arbeitet und bei der die Erdsonden, der grösste Kostenblock einer Wärmepumpe, eine Lebensdauer von über fünfzig Jahren aufweisen. Damit in Zukunft solche und weitere Portfolioentscheidungen über die gesamten Lebenszyklus-Kosten getroffen werden, sehe ich bei uns sicherlich noch Handlungsbedarf. Insbesondere weil Liegenschaften, die punkto Nachhaltigkeit nur die Mindestanforderungen berücksichtigen, zukünftig einen immer grösseren Discount beim Immobilienwert erzielen werden.
Wie Baloise durch eine Richtlinie für verantwortungsbewusstes Investieren im Bereich Immobilien die CO2-Emissionen ihrer Liegenschaften senken will, erfahren Sie hier.