Versicherung*
"Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber gebührt grosser Dank, dass trotz herausfordernder Situation der Betrieb ununterbrochen weiterlaufen konnte und unsere Kundinnen und Kunden stets die nötige Unterstützung erhalten haben", so Michael Müller, CEO der Basler Versicherungen Schweiz.
- Starkes Nichtlebengeschäft mit ansprechendem Schaden-Kosten-Satz trotz herausforderndem Umfeld
Der Schaden-Kosten-Satz (netto) wird im Geschäftsjahr 2020 vor allem durch die Covid-19 Pandemie belastet und steigt im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0.6 Prozentpunkte auf 88.5%, was einem sehr guten Wert entspricht. Das Prämienvolumen des Nichtlebengeschäfts verzeichnete mit 1'368.4 Mio. CHF eine Steigerung von guten 1.8% gegenüber dem Vorjahr. - Normalisierung des Prämienvolumens im Kollektivlebengeschäft
Nach einem positiven Einmaleffekt in der Vorjahresperiode durch Ausstieg eines Mitbewerbers aus dem Vollversicherungsgeschäft in der beruflichen Vorsorge normalisierte sich das Prämienvolumen bei 2'648.2 Mio. CHF (-22.6% gegenüber der Vorjahresperiode) erwartungsgemäss. Trotz der anspruchsvollen Situation konnte die teilautonome Sammelstiftung Perspectiva ihr starkes Wachstum fortführen. - Weiterer Ausbau der Ökosysteme Heim und Mobilität erschliesst neue Geschäftsfelder
Das Ökosystem "Heim" wurde im Geschäftsjahr 2020 durch Investitionen in den Reinigungsdienstleister "Batmaid", in die Technologieplattform für Haus- und Stockwerkeigentümern "Houzy" sowie durch die Partnerschaft mit der Plattform "quitt.ch" konsequent erweitert.
Ebenso ging die Baloise in der Schweiz eine Partnerschaft mit dem auf Exoskelette spezialisierte Start-up Twiice ein, wodurch das Ökosystem ideell um die Komponente der individuellen Mobilität erweitert wird.
Bank**
"In einem von Herausforderungen geprägten Jahr hat die Bank ihre operative Widerstandskraft bewiesen und in die strategische Weiterentwicklung des Geschäftsmodells aus Bank und Versicherung investiert", sagt Jürg Ritz, CEO der Baloise Bank SoBa.
- Das strategisches Modell aus Bank und Versicherung unter einem Dach bewährt sich:
Im Geschäftsjahr 2020 erfolgte erneut eine deutliche Steigerung der Anzahl Vermögensverwaltungsmandate um 21%. - Gutes Wachstum im Hypothekargeschäft
Das Hypothekargeschäft zeigt einen Anstieg von +4.0% gegenüber dem Vorjahr, dies bei unverändert tiefer Risikopolitik. - Rückgang des Reingewinns durch Investitionen in das vernetzte Geschäftsmodell von Bank und Versicherung
Es erfolgte ein erwarteter Rückgang des Reingewinns auf 18.5 Mio. CHF. Unter Ausklammerung mehrerer Einmaleffekte liegt das Ergebnis auf Vorjahresniveau. - Nachhaltige Ertragsausweitung im Wertschriften- und Anlagegeschäft
Erneut konnte das Wertschriften- und Anlagegeschäft ausgeweitet werden – entlang des starken Wachstums in den vergangenen Jahren.
* alle Zahlen gemäss IFRS- Rechnungslegung.
** alle Zahlen gemäss lokalrechtlicher Rechnungslegung.
Geschäftsverlauf Basler Versicherungen und Baloise Bank SoBa
Kennzahlen in Mio. CHF | 2019 | 2020 | +-% |
---|---|---|---|
Geschäftsvolumen Baloise Schweiz* | 4'921 | 4'131 | -16.0 |
Davon Leben | 3'423 | 2'762.4 | -22.8 |
Davon Nichtleben | 1'344 | 1'368 | 1.8 |
Gewinn vor Finanzierungskosten und Steuern Baloise Schweiz* |
500 | 386 | -22.8 |
Bilanzsumme Baloise Bank SoBa** | 7‘996 | 8'569 | 7.2 |
Reingewinn Baloise Bank SoBa** | 24.5 | 18.5 | -24.5 |
Net New Assets | 841 | 1'244 | 48 |
Die Basler Versicherungen Schweiz steuern im Geschäftsjahr 2020 als stärkster Ertragsfeiler mit einem Vorsteuerergebnisbeitrag in Höhe von 386.3 Mio. CHF (FY 2019: 500.2 Mio. CHF) zum Vorsteuergewinn des Konzerns bei. Das Ergebnis wird sowohl in der Versicherungstechnik als auch insbesondere in den Kapitalanlagen durch Covid-19 geprägt. Das gemeinsame Geschäftsmodell mit der Baloise Bank SoBa wurde im vergangenen Jahr schweizweit stark ausgebaut. Auch die Ökosysteme Heim und Mobilität ergänzen kontinuierlich die Innovationspipeline. Das Geschäftsvolumen liegt mit 4'130.8 Mio. CHF um -16% unter dem Vorjahresniveau (2019: 4'920.5 Mio. CHF), wobei der Rückgang im Lebengeschäft auf einen positiven Einmaleffekt in der Vorjahresperiode zurückzuführen ist. Dies bedingt durch den Rückzug eines Mitbewerbers aus dem Vollversicherungsgeschäft. Hauptgründe für den Rückgang sind tiefere Erträge bei den Kapitalanlagen aufgrund der Verwerfungen an den Kapitalmärkten, die durch die Covid-19-Pandemie verursacht wurden sowie ein etwas höherer Schaden-Kosten-Satz.
Das Prämienvolumen in der Sparte Nichtleben konnte mit 1'368.4 Mio. CHF um 1.8% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden (2019: 1’344.2 Mio. CHF). Dieser Anstieg resultiert überwiegend aus dem Haushalt-, Industrie- und KMU-Geschäft der Branche Sach. Der EBIT des Schweizer Nichtlebengeschäfts sinkt aufgrund der eingangs erwähnten Effekte auf 195.5 Mio. CHF (2019: 230.7 Mio. CHF). Der Schaden-Kosten-Satz netto ist belastet durch die Pandemie um 0.6 Prozentpunkte auf 88.5% gestiegen (2019: 87.9%), was aber weiterhin einem ansprechendem Niveau entspricht.
In der Sparte Leben wurde ein erwartungsgemässer Rückgang des Prämienvolumens im Vergleich zum Vorjahr verbucht. Die gebuchten Bruttoprämien im Leben sanken 2020 insgesamt um 22.6% auf 2'648.2 Mio. CHF (2019: 3'422.9 Mio. CHF), hauptsächlich aufgrund der nicht wieder anfallenden Einmalprämien, die aus dem Austritt eines Wettbewerbers aus dem Markt mit Vollversicherungen im Kollektivlebengeschäft im letzten Jahr positiv gewirkt haben. Die Bruttoprämien im Kollektivleben trugen hierzu mit 2'244.5 Mio. CHF (2019: 3'019.8 Mio. CHF) bei. Im Einzellebengeschäft konnten die Prämieneinnahmen um 0.2% auf 403.8 Mio. CHF leicht gesteigert werden (2019: 403.1 Mio. CHF). Trotz der anspruchsvollen Situation im vergangen Jahr konnte die teilautonome Sammelstiftung Perspectiva ihr starkes Wachstum fortführen. Mittlerweile schenken bereits 3'007 Firmen mit 12'659 Mitarbeitern der Perspectiva ihr Vertrauen (2019: 2'133 angeschlossene Unternehmen). Das Vermögen stieg um 155 Mio. CHF auf nun 859 Mio. CHF zu. Der EBIT im Lebengeschäft verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 37.4% auf 130.5 Mio. CHF (2019: 208.4 Mio. CHF). Dieser Rückgang ist unter anderem auf Reserveverstärkungen aufgrund von modellbedingten Anpassungen bei den Langlebigkeitsparametern zurückzuführen.
Bei der Baloise Bank SoBa führten Investitionen in das vernetzte Geschäftsmodell von Bank und Versicherung wie bereits zum Semesterabschluss angekündigt zu einem Rückgang des Reingewinns auf 18.5 Mio. CHF. Unter Ausklammerung der Einmaleffekte von 4.3 Mio. CHF zur Investition in das Geschäftsmodell und einem ausserordentlichen Einschuss von 1.7 Mio. CHF in die Pensionskasse zur Abfederung der Senkung des Umwandlungssatzes liegt das Ergebnis auf Vorjahresniveau (2019: 24.5 Mio. CHF). In einem von Volatilität geprägten Börsenjahr weist die Bank ein erneut starkes Wachstum im Vermögensverwaltungsgeschäft aus. Insbesondere die Steigerung der Anzahl Vermögensverwaltungsmandate auf neu 3’212 (+21.4%) zeigt die Vorteile der Kombination aus Bank und Versicherung und die Vernetzung der Themen Vorsorge und Vermögen. Der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft ist mit 16.6 Mio. CHF um 16.3% tiefer als im Vorjahr, was vollumfänglich auf die letztjährige Erfolgsbeteiligung aus Mandaten (4.8 Mio. CHF) in einem damals deutlich günstigeren Börsenumfeld zurückzuführen ist. Unter Ausklammerung dieses Markteffekts nimmt der Ertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft nachhaltig zu. Die Vorteile einer umfassenden, finanziellen Sicht auf die individuelle Lebenslage sollen künftig noch stärker für den Kunden spürbar werden. Aus diesem Grund investiert die Bank substanziell in den schweizweiten Ausbau von Banking-Know-how auf den Generalagenturen der Baloise Schweiz.
Entlang der Ziele der strategischen Phase Simply Safe konnte im Asset Management das Drittkundengeschäft im Jahr 2020 erneut deutlich ausgebaut werden. Es flossen Net New Assets in Höhe von 1'244.4 Mio. CHF zu. Dies entspricht einem Wachstum von 48% gegenüber dem Vorjahreswert. Das Volumen im Drittkundengeschäft wurde somit deutlich gesteigert, ebenso wurden Kompetenzen weiter aufgebaut. Die erwähnte Steigerung der Vermögensverwaltungsmandate bei der Baloise Bank SoBa trugen ebenfalls massgeblich zur Steigerung der Net New Assets bei. Der Immobilienbereich zeigte im Allgemeinen eine hohe Wachstumsdynamik. So erwarb die Baloise Anfang 2020 zwei Grundstücke des Giessen-Areals bei Dübendorf. Auf der rund 35'000 Quadratmeter grossen Anlage sollen bis 2026 rund 500 neue Wohnungen sowie Gewerbe- und Grünfläche entstehen. Im August 2020 nahm die Baloise als Bauherrin den Konzernhauptsitz Baloise Park in Betrieb. Das dreiteilige Ensemble bildet ein markantes neues Basler Wahrzeichen unmittelbar beim Bahnhof SBB. Neben dem Konzernhauptsitz entstanden zwei Renditeliegenschaften, die nun kurz vor der Vollvermietung stehen. Zudem ging die Baloise eine Partnerschaft mit der Pensionskasse Basel-Stadt ein. Die Baloise, welche selbst zu einer der grössten institutionellen Immobilienbesitzerinnen der Westschweiz zählt, stand der Pensionskasse bei den Vertragsverhandlungen zum Kauf von sieben Liegenschaften an ausgezeichneter Lage in Genf beratend zur Seite und unterstützt die Pensionskasse Basel-Stadt im Rahmen der Partnerschaft künftig als Vermögens- und Immobilienmanagerin dieser Liegenschaften.
Während der durch die Pandemie verursachten, weltweiten besonderen Lage stand im Zentrum der Aktivitäten der Baloise von Anfang an und zu jeder Zeit der Schutz der Mitarbeitenden, Lieferanten und Partner sowie die Unterstützung der Kundinnen und Kunden. Trotz der Einschränkungen in der persönlichen Kundenbetreuung, konnte diese zum Beispiel durch die Nutzung alternativer Beratungskanäle auf gewohnt hohem Niveau aufrechterhalten werden. Privat- und Unternehmenskunden konnten und können sich in dieser Zeit auf die Baloise verlassen; mit Bruttoaufwendungen in Höhe von rund 178 Mio. CHF hat die Baloise tausende Kunden vor noch grösseren finanziellen Schäden bewahrt und somit einen Beitrag dazu geleistet, dass wichtige Liquidität in betroffene Wirtschaftszweige fliesst. Über die Schadenszahlungen hinaus unterstützt die Baloise ihre Kunden und die Allgemeinheit während der Pandemie-Situation mit unterschiedlichen Sonderinitiativen und finanziellen Hilfestellungen, wie zum Beispiel Zahlungsfristenverlängerungen bei Mieten und Versicherungsbeiträgen. Auch hat die Baloise Bank SoBa Soforthilfen für Geschäftskunden in Form von Covid-Überbrückungskrediten angeboten. Ebenso bietet die Baloise Bank SoBa die cash@home Lösung, bei der Kunden in Folge des Lockdowns Bargeld bequem nach Hause bestellen können. Die Baloise setzt sich, zusammen mit dem Schweizerischen Versicherungsverband SVV, für eine Private-Public-Lösung ein, die künftig breiten Versicherungsschutz für Wirtschaftsteilnehmer in einem Pandemiefall sicherstellen soll. Ebenso nimmt die Baloise ihre Verpflichtung als Arbeitnehmerin ernst, ihren Mitarbeitenden in der anhaltend schwierigen Situation beiseite zu stehen. Dank der zur Verfügung stehenden digitalen Kommunikationsmitteln findet der Austausch unter Kollegen und teamübergreifend auch im Home Office statt. Auch stehen Mitarbeitenden diverse Programme zur Verfügung, welche die physische und psychische Gesundheit im Home Office unterstützen. Ebenso steht das interne Gesundheitsmanagement allen Mitarbeitenden auf Wunsch beratend zur Seite.