Die 4-Kanal-Filmarbeit «Just a Soul Responding» des in Hudson, NY, lebenden Künstlers und Filmemachers Sky Hopinka setzt ein mit dem klassischen Motiv des Road-Movie: einer Fahrt durch amerikanische Landschaften. Die poetische Montage von Filmbildern, kurzen Texten des Künstlers und musikalischen Aufnahmen in der Tradition des Experimentalfilms kreist um das Trauma des sukzessiven Verlusts indigener Traditionen und spiritueller Bedeutungen des Naturraums. Der Künstler entstammt selbst der Ho-Chunk Nation of Wisconsin und ist ein Nachfahre der Pechanga Band of Luiseno Indians. Hopinka gelingt es auf subtile Weise, in seiner Filmcollage die Gefährdung und Auslöschung traditioneller Lebensweisen durch die moderne Zivilisation bis in die heutige Zeit aufzurufen.
Sky Hopinka, *1984, lebt in Hudson, USA
Statements Stand M7, Broadway, New York, USA
Über den Green Screen im Ausstellungsraum entwickeln sich langsam und beharrlich verschiedene Charaktere, wobei der oder auch das Dargestellte über die klassische Repräsentation hinausgehen. Verschiedene Recherchefelder überlagern sich in den «Portraits» von Wai-Kin Sin – ob es sich um die Spektren von Weiblichkeit oder Männlichkeit handelt, um die verschiedenen Verkörperungen von Druckerzeugnissen der Kunstgeschichte oder der ihnen zugehörigen Inszenierung. Das Binäre wird in diesen Videoarbeiten mit den unterschiedlichsten Metaphern aufgezeigt, als surreale Erzählungen, welche die normativen Prozesse von Identitätskonstruktion, Verlangen und Objektivierung hinter sich lassen. In diesen intensiven Darstellungen gehen Performance, Bewegtbild, Kulturgeschichte und Theatralität eine überzeugende Verbindung ein.
Wai-Kin Sin, *1991, lebt in London, UK
Statements Stand M4, Soft Opening, London, UK
Der Jury für den Baloise Kunst-Preis gehörten dieses Jahr an:
- Karola Kraus, Generaldirektorin MUMOK Wien und Vorsitzende der Jury
- Bettina Steinbrügge, Direktorin MUDAM, Luxemburg
- Susanne Pfeffer, Direktorin MMK, Frankfurt
- Uli Sigg, Sammler und Mäzen
- Gabriele Knapstein, Hamburger Bahnhof/ Nationalgalerie Berlin
Während der Art Basel 2023 vom 15. bis 18. Juni 2023 zeigt das Baloise Studio in Halle 2.2 sämtliche Gewinnerinnen und Gewinner des Baloise Kunst-Preises.