Meine Tätigkeit im Bereich Nachhaltigkeit war lange Zeit nicht absehbar. Nachdem ich rund 10 Jahre bei Baloise als Teamleiterin im Bereich Sach- und Haftpflichtschäden tätig war, habe ich 2019 intern eine neue Herausforderung als Produktmanager Haftpflicht angenommen. Gleichzeitig gewann der Bereich der Nachhaltigkeit auch bei Baloise immer mehr an Bedeutung. So ergab sich für mich aufgrund meines Wissens und meiner langjährigen Erfahrung innerhalb von Baloise und der Versicherungsbranche, aber auch speziell in den Bereichen der Nachhaltigkeit inklusive Corporate Social Responsibility (CSR), die Möglichkeit, mich intern erneut zu verändern. Die Nachhaltigkeitsbemühungen von Baloise mit voranzutreiben, war eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen wollte.

Versicherer können eine herausragende Rolle bei der Nachhaltigkeit spielen: Der Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft wird dadurch katalysiert, dass die Nettokapitalströme in unserer Gesellschaft nachhaltiger werden. Genau hier liegt ein Teil der Rolle der Versicherer: neben der Versicherung von Einzelrisiken auch die Verwaltung von Vermögenswerten. Die Bereiche, die von der Nachhaltigkeit einschließlich CSR abgedeckt und betroffen sind, sind breit gefächert und komplex. Es sind ständig neue Regelungen und Prozesse erforderlich, um alle Aspekte dieses Themas zu berücksichtigen. Neue Vorschriften gibt es zum Beispiel im Bereich der Offenlegung. Wie wir Nachhaltigkeit in unsere Prozesse integrieren und welchen Wert wir damit schaffen, wird in Zukunft transparenter dargestellt werden. Dazu müssen jedoch in den verschiedenen Abteilungen unterschiedliche Informationen und Daten erhoben werden. Diese Prozesse zur Datenerhebung müssen zum Teil von Grund auf neu aufgebaut werden. Die Komplexität macht das Thema Nachhaltigkeit sehr spannend, und für mich gibt es einen grossen Hebel, um bei Baloise etwas zu bewegen.

Ich bin an einer Reihe und Vielfalt von Projekten zum Thema Nachhaltigkeit beteiligt, die fast die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Das macht mich zu einer Spinne im Netz, die mit vielen Abteilungen in Kontakt steht. Gleichzeitig wird ein Großteil meiner Arbeit vom Sustainability Disclosure Project (SDP) beansprucht, dem umfangreichsten Projekt zur Festlegung der gesetzlichen Anforderungen an die Offenlegung gemäß dem EU-Aktionsplan für nachhaltiges Finanzwesen, der Bilanzierung von Treibhausgasen (THG) und Net Zero Targets. Ich bin auch an der Integration von Nachhaltigkeitskriterien in unsere Zeichnungspolitik beteiligt. Das bedeutet, dass bestimmte wirtschaftliche Aktivitäten nicht mehr von uns versichert werden oder dass bestehende Kunden in diesen Bereichen eine Übergangsfrist erhalten, um ihr Geschäftsmodell nachhaltig auszurichten. Dieses Thema ist meiner früheren Tätigkeit bei Baloise sehr nahe, daher ist es mir sehr wichtig, dass das Projekt für alle Beteiligten verständlich und effektiv umgesetzt wird.

Das Thema Nachhaltigkeit und seine Projekte betreffen sowohl Baloise als Unternehmen als auch alle Mitarbeitenden. Deshalb ist eine klare und transparente Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. Gerade weil Nachhaltigkeit derzeit oft mit Neuem und Veränderungen verbunden ist.

Als Versicherungsunternehmen haben wir auf verschiedenen Ebenen Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung unseres Unternehmens, der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Umwelt. Aus meiner Sicht gibt es drei Bereiche, in denen Baloise einen nachhaltigen Einfluss hat. Zum Beispiel haben wir die Möglichkeit, durch unsere Versicherungsprodukte und -dienstleistungen das Verhalten unserer Kunden zu beeinflussen. Als institutioneller Investor, d.h. wie wir als Baloise unsere Versicherungsgelder anlegen, haben wir indirekt Einfluss auf das Verhalten anderer Unternehmen. Einen weiteren großen Hebel in Sachen Nachhaltigkeit haben wir meiner Meinung nach im Rahmen unserer CSR-Aktivitäten, die gerade in Belgien von großer Bedeutung sind. Als Mitglied der Gesellschaft geht es für uns darum, "das Richtige zu tun" und unseren Teil zu einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen. Dies tun wir in Belgien mit Aktivitäten wie Baloise for Life.

Der erste Schritt in meiner Arbeit im Bereich der Nachhaltigkeit ist es, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen und Stakeholder dafür zu sensibilisieren. Sei dies in rechtlichen, finanziellen oder auch operativen Themen. Dies sehe ich als notwendige Grundlage, um Nachhaltigkeitsthemen erfolgreich in alle Bereiche von Baloise zu integrieren. Ein Senior Consultant für Nachhaltigkeit allein kann ein Unternehmen nicht nachhaltiger machen - es ist essentiell, dass alle an einem Strang ziehen und dafür müssen alle über die gleichen Dinge reden und ein gemeinsames Verständnis haben, was zu tun ist.

Meiner Meinung nach haben wir noch viel Potenzial, um die Sichtbarkeit der sozialen Aktivitäten und Nachhaltigkeitsbemühungen von Baloise bei allen Stakeholdern zu erhöhen. Diese Sichtbarkeit muss nicht nur innerhalb Baloise gestärkt werden, sondern auch in der Öffentlichkeit, bei unseren Kunden, Investoren und anderen Stakeholdern. Für mich geht es nicht in erster Linie darum, zu zeigen, was Baloise als Unternehmen gut macht, sondern vielmehr darum, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Nachhaltigkeit zu schaffen, das Bewusstsein zu schärfen und insbesondere auch zu zeigen, wie und wo Versicherungsunternehmen wie Baloise einen Hebel haben, um die nachhaltige Entwicklung unserer Wirtschaft voranzutreiben.

Mehr über die Nachhaltigkeitsbemühungen von Baloise erfahren? Nachhaltigkeit bei Baloise in Belgien (NL/FR) und der Baloise Gruppe.