Fliegen schadet dem Klima enorm. Weltweit ist der Flugverkehr für 5 Prozent, in der Schweiz sogar für 18 Prozent der ausgestossenen Treibhausgase verantwortlich. Wir Schweizer/-innen sind Weltmeister im Fliegen. Kein anderes Land stösst so viel CO2 pro Kopf durch Flugverkehr aus wie wir. Im Jahr 2018 waren es 548 kg pro Schweizer/-in. Zum Vergleich: In den USA waren es 460 kg, in Schweden 363 kg und in Deutschland 221 kg pro Kopf (Quelle: tourismdashboard.org). In den Ferien am Boden zu bleiben bietet aber nicht nur Vorteile für das Klima. Man geht damit aktuell dem Viren-Herd Flughafen und Flugzeug aus dem Weg und spart sich zudem lange Reisewege.
Wenn es um Fernreisen geht, verzichtet man eigentlich hauptsächlich auf den Flug. Der ist wahrscheinlich eher weniger ein Highlight der Ferien. Die freie Zeit im Heimatland zu verbringen bedeutet nicht, dass ich auf atemberaubende Landschaften, kulinarische Höhenflüge, kulturellen Austausch und bereichernde neue Erfahrungen verzichten muss. Ganz im Gegenteil: Ich lerne meine Heimat in allen Facetten kennen und habe richtig was zu erzählen, wenn mich jemand fragt: «Woher kommst du?».
Nicht jedes Heimatland ist günstiger als beliebte Ferienländer – das ist klar. Doch neben den Lebenshaltungskosten und Preise für die Unterkünfte gibt es weitere Kosten, die das Klima betreffen. Diese werden vermutlich schon bald in unsere Reisetickets miteinberechnet. Bis das flächendeckend der Fall ist, muss man sich fragen, ob du die wahren Kosten deiner Ferien wahrhaben will oder sie ignorierst.
One way nach Mallorca ist ab ca. 50 Franken zu haben. Dabei entstehen ca. 210 kg CO2 Emissionen (vom Standort unseres Hauptsitzes in Basel aus; Berechnung mit myclimate CO2-Rechner).
Statt auf die beliebteste Mittelmeerinsel zu fliegen, könnte man auch ins Tessin (Schweiz) fahren, was nur rund 85 kg CO2 für eine Strecke nach sich zieht (vom Standort unseres Hauptsitzes in Basel aus; Berechnung mit myclimate CO2-Rechner).
Die Lage ist also eigentlich eindeutig, oder? Nicht ganz. Die Preise für die jeweiligen Reisen unterscheiden sich zum Teil enorm. Die Schweiz ist kein günstiges Reiseziel. Rechnet man aber nun die Klima-Kosten in die Preise mit ein, werden die preislichen Unterschiede immer kleiner. Die Frage ist dann nur noch die: Will ich die wahren Kosten meiner Ferien zahlen oder lege ich mich in meine Hängematte und lasse das nicht meine Sorge, sondern die der nächsten Generation sein.
Jedes Jahr aufs Neue Ferien in der Heimat – ok, das muss vielleicht auch nicht sein. Irgendwann hat man es mal gesehen. Das richtige Mass ist, wie bei eigentlich allem, entscheidend. So vergeht einem die Lust am Abenteuer zu Hause nicht und Personen, die vom Tourismus abhängig sind, können weiterhin ihren Lebensunterhalt damit bestreiten.
Die beschriebenen Vorteile von Ferien in deiner Heimat sollen dazu beitragen, dass wir die aktuelle Situation nicht zu pessimistisch sehen, unsere Ferien trotzdem in vollen Zügen geniessen. Vielleicht überlegen wir beim Planen der nächsten Fernreise auch zweimal, ob wir nicht lieber doch mehr von unserer Heimat sehen möchten. Wer unbeschwert auf Reisen gehen will, ob im In- oder Ausland, kann sich vom Reisegepäck bis zu Annulierungskosten über unsere Ferienversicherung absichern und sorglos entspannen.