Mediation schafft Verständnis | Baloise bildet ein Mindset aus
Rund um Baloise Mediation schafft Verständnis | Baloise bildet ein Mindset aus
Corinna Fröschke 5. Mai 2021 Haltung / Einstellung, Kultur, Veränderung / Change, Weiterentwicklung
In einer Zeit von mehr Vernetzung, mehr Zusammenarbeit, mehr Selbstorganisation und mehr Diversität, wird Kommunikation umso wichtiger. Reibungen sind gewollt, denn die Auseinandersetzung mit verschiedenen Perspektiven führt idealerweise in nachhaltigere Ergebnisse. Mediation kann helfen, ein gemeinsames Verständnis zu finden.

Warum bildet die Baloise eigene Mediatoren aus?

2012 wuchs im Bereich IT Schweiz der Wunsch nach einer bestimmten Haltung: Wie nutzen wir unsere Unterschiede in zunehmend selbstorganisierten Teams, die klassisch Hierarchie gewohnt waren? Wie befähigen wir uns gegenseitig, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam Entscheidungen zu treffen? Wie gehen wir sachlich und lösungsorientiert in eventuelle Konflikte, wenn Meinungen nur allzu oft emotional raus wollen?

«Mediation schafft hier Verständnis», sagt Agile Coach Hubert Wilczek (49). «Wir lernen die Bedürfnisse hinter unseren Argumenten kennen, werden achtsamer für uns und andere und beginnen, einander besser zu verstehen. Es ist eine Haltung, die die Baloise fördert und ausbildet.»

«Mediation schafft Verständnis. Es ist eine Haltung, die die Baloise fördert. Ich bin überzeugt, jeder der ausgebildet wurde, wirkt bei sich mit seiner neuen Haltung. 2020 hat der Schweizer Dachverband Mediation (SDM) der Baloise den ersten Schweizer Mediationspreis 2020 in der Kategorie Institutionen/Unternehmen verliehen.»

Mediation ist ein begleiteter Lösungsprozess. Mediation hilft, einen Streit konstruktiv beizulegen. Mediation ist freiwillig. Beide Streitparteien wollen den Lösungsprozess. Ziel ist eine gemeinsame Vereinbarung, die für beide Parteien langfristig stimmt. Der Mediator übernimmt keine Partei und trifft auch keine Entscheidungen.

Teamrollen nutzen und stärken
Mediation verändert den Blickwinkel

«Es gibt Menschen und Charakterzüge, da fehlt uns Geduld. Mit anderen klicken wir sofort. Woran liegt das? Was steckt hinter meinen Emotionen? Mit diesen Fragen sind wir in der Mediationsausbildung konfrontiert», erklärt Silvia Kalbermatten (43, Group Compliance). «Man schaut in den Spiegel, lernt, sich zu beobachten und zu hinterfragen. Die Ausbildung verändert den Blickwinkel: Weg von dem Impuls, der sich gegen andere richtet, hin zu der Frage: Warum reagiere ich so oder so – und vor allem: woher kommen diese Muster?»

Wie läuft die Ausbildung ab?

Seit 2012 sind bei der Baloise gut 40 Mediatoren in den verschiedensten Unternehmensbereichen ausgebildet worden. «Ich bin überzeugt», meint Hubert, «jede/r die/der ausgebildet wurde, wirkt bei sich mit einer neuen Haltung. Konflikte werden früher wahrgenommen und idealerweise aufgelöst.»

Beate Hofferbert-Junge (56), Bereichsleiterin Kundenservice Nichtleben steckt selbst in der Ausbildung: «Über ca. anderthalb Jahre durchläuft man mehrere Module, jeweils 2-3 Tage am Stück. Es geht um theoretische Inhalte, um Rollenspiele, in denen wir Streitfälle nachstellen und immer wieder um Selbstreflexion. Teils wird es durchaus emotional, weil man sich in seine Rolle einfühlt. Das kostet Energie, aber gleichzeitig kommt man selbst immer wieder an Punkte, an denen das eigene Umdenken und die eigene Verhaltensänderung beginnt.»

«Mediation hilft, Konflikte früher wahrzunehmen und sie idealerweise aufzulösen.»

Ohne Selbstreflexion gibt es keine Mediation

Wer sich zum Mediator/ zur Mediatorin ausbilden lässt, muss zunächst lernen, sich selbst zu verstehen «und wenn man sich kennt», erklärt Silvia, «muss man sich bewusst zurückhalten, nicht die eigene Wahrnehmung in die Mediation einzubringen. Eine Mediation ist ergebnisoffen, ich als Mediatorin bin neutral. Die Lösung für die Medianten darf nicht von mir beeinflusst werden, sie wird vielmehr von ihnen selbst gefunden. Diese Neutralität muss man sich immer wieder bewusst machen.»

«Mediationswissen hilft natürlich auch im eigenen Arbeitsalltag mit dem eigenen Team», betont Beate. «Sich zu beobachten, seine Trigger zu kennen, sich selbst zurückzunehmen und die andere Perspektive verstehen zu wollen, löst viele Spannungen auf. Man spricht hier vom fragenden Mindset: Warum reagiere ich so? Was wünscht sich mein Gegenüber?» Es geht darum, sich gegenseitig zu erforschen."

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