7 ½ Jahre lang hat Wolfram an der Uni Freiburg Mathematik studiert. «Warum Mathe», frage ich. «Weil es mir in der Schule lag», erwidert er. «Es war einfach und ich dachte, es würde einfach bleiben.» Wieder dieses Lachen. Ein bisschen über sich selbst. Über seine Naivität, denn natürlich wurde es schwerer und komplexer. «Aber genau das fand ich letztlich spannend. Ich liebe es, mich mit Zusammenhängen und Strukturen zu beschäftigen», sagt Wolfram. «Etwas wirklich zu verstehen, ist toll.» Und diese Eigenschaft, kommt ihm in seinem Job als Leiter Pricing Schadenversicherung zugute.
«Bei uns geht es um strukturiertes Denken. Wir vergleichen, wir erkennen Anomalien, wir gehen in die Tiefe. Das sind die wichtigsten Skills, die man in unserem Bereich mitbringen muss.»
Angefangen hat Wolfram im Januar 2011 als Business Analyst im Pricing. Einige Zeit später wechselt er ins Aktuariat. Seine Hauptaufgaben: Marktdynamiken prognostizieren, Schadenanalysen betreiben, Tarife berechnen: Wieviel wird die Baloise in Zukunft ausgeben? Was müssen wir erwirtschaften? Es ist einer der wichtigsten Bereiche im Unternehmen. Die Verantwortung ist gross, aber sie verteilt sich auf viele kluge Schultern.
«Ich hab echt viel Glück gehabt im Leben», räumt Wolfram ein. «Gerade während meines Studiums hab ich die Dinge eher laufen lassen. Danach war ich Fahrradkurier und habe in einem Café hinterm Tresen gearbeitet – bis mich das alles irgendwann genervt hat.» Dann sollte es in ein geregelteres Berufsleben gehen.
Wolfram ist auch Sicherheitsmensch, und wenn er wirklich an etwas Spass findet bzw. einen Sinn erkennt, dann klemmt er sich dahinter. So wars auch bei der Baloise. Bis 2018 bleibt er in seinem Job und wechselt dann in die aktuelle Leitungsposition.
«Bei uns geht es um strukturiertes Denken. Wir vergleichen, wir erkennen Anomalien, wir gehen in die Tiefe. Das sind die wichtigsten Skills, die man in unserem Bereich mitbringen muss.»
«Über all die Jahre gab es immer wieder Momente, in denen ich dachte: «Jetzt weiss ich alles. Jetzt hab ich’s verstanden – aber von wegen: am Markt geht immer irgendetwas und das macht meinen Job abwechslungsreich.
Auch die Schnittstellen im Unternehmen sind vielfältig: die Zusammenarbeit reicht vom Produktmanagement bis ins Marketing und die IT, es geht um Abschlussthemen, Privat- wie Unternehmenskunden. «Unsere Arbeit hat einen direkten Effekt auf das Geschäftsergebnis, die Nähe zum Markt ist ständig präsent. So lernt man schnell viele Leute kennen und hat x Anknüpfungspunkte, um sich weiterzuentwickeln.»
«Man lernt schnell Leute kennen und hat viele Anknüpfungspunkte, um sich weiterzuentwickeln.»
«Mir geht es gut, ich fühl mich wohl», fasst Wolfram eine komplette Gemütslage nach vielen Jahren Baloise zusammen. «Die Worklife stimmt, Basel / Freiburg ist eine gute Distanz, ich trage Verantwortung, meine Projekte sind spannend und meine Ziele definieren sich ständig neu. Wir sind ein ziemlich junges Team, in dem teils reichlich Fluktuation herrscht. Eben weil man von hier aus so gut weitergehen kann.»
Er lacht. Erneut. Ab und zu wünscht er sich mehr Stabilität. Ausgerechnet er, der Freiheitsmensch. «Die Zusammenarbeit und der Austausch sind gut. Ich spüre, dass hier alle Bock haben, zu arbeiten und zu lernen. Das passt gut zu mir.»