Lehre Fachfrau Betreuung | Vom Kita-Kind zum vollwertigen Teammitglied
Karriereblog Schweiz Lehre Fachfrau Betreuung | Vom Kita-Kind zum vollwertigen Teammitglied
Debora Moos 21. Juni 2022 Berufseinstieg, Entwicklung
Einst selbst betreut in der Kinderkrippe Bal4Kids, absolviert Erin Paolone (17) dort derzeit das erste Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Fachfrau Betreuung. Wie es ist, wenn aus Betreuer:innen Arbeitskolleg:innen werden und wie Erin nun selbst Kinder beim Heranwachsen begleitet – erfahre es hier!

Kinderkrippe Bal4Kids | «Hier fühle ich mich einfach wohl»

«Ich wollte schon immer etwas Soziales machen – und in meiner Familie bin ich als ‘Kinder-Magnet’ bekannt.» Für Erin war früh klar, dass der Beruf Fachfrau Betreuung der richtige für sie ist. Und dass die Wahl des Lehrbetriebs auf die Kinderkrippe Bal4Kids fiel, ist keineswegs Zufall – denn Erin war dort selbst als Kita-Kind. «Hier habe ich mich damals schon wohlgefühlt, und das ist auch heute noch so.» Zur Bestätigung ihres Gefühls ging Erin in anderen Lehrbetrieben schnuppern: «Die Atmosphäre war aber nirgendwo vergleichbar – bei Bal4Kids begegnet man sich auf Augenhöhe und es ist untereinander auch mal ein ‘Spässli’ erlaubt.»

«Bei Bal4Kids begegnet man sich auf Augenhöhe und es ist untereinander auch mal ein ‘Spässli’ erlaubt.»

Und wie ist Erins besondere Geschichte für ihre damaligen Betreuer:innen und heutigen Arbeitskolleg:innen? «Für mich ist Erin ein vollwertiges Teammitglied, ich mache keine Brücke zu ihr als früheres Kita-Kind», betont Krippenleiter Dominik Freudiger. Und erzählt spürbar stolz: «Erin ist eine engagierte Lernende, die ihre Arbeit schnell und zuverlässig erledigt – sie nimmt viel auf und setzt es sogleich um.»

Abwechslungsreicher Arbeitswoche | «Schule und Praxis ergänzen sich gut» 3 Tage im Lehrbetrieb
3 Tage im Lehrbetrieb

Dass Erin ein wahres Energie-Bündel ist, trifft sich gut, denn: In der Kita gibt es viel zu tun. «Nachdem die Eltern ihre Kinder frühmorgens in die Kita gebracht haben, wird zuerst gefrühstückt», erzählt Erin. Danach heisst es: Nach draussen gehen, mit den Kindern spielen, basteln, singen, lesen, und, und, und, … Daneben gilt es, die Kita sauber zu halten, zu kochen und die Babys zu wickeln. Ein buntes Programm – aber auch ganz schön anstrengend, nicht? «Mir gefällt gerade das – ich könnte nicht jeden Tag im Büro sitzen», winkt Erin lachend ab.

2 Tage in der Berufsschule

An zwei Tagen die Woche besucht Erin die Berufsschule. Die Vielseitigkeit der Ausbildung zeigt sich auch im Stundenplan: Die Fächer reichen von Agogik (Wie kommuniziere ich richtig? Wie gehe ich mit Stresssituationen um?) über Berufskunde (Was gilt es bei der Tagesplanung der Kinder zu beachten?) bis hin zu Gesundheit und Hauswirtschaft (Wie putze ich einen Tisch? Wie wasche ich Wäsche?). Im allgemeinbildenden Unterricht werden auch aktuelle Themen wie der Krieg in der Ukraine behandelt. Ein Lieblingsfach zu benennen, fällt Erin schwer: «Ich schätze vor allem, dass ich das Gelernte aus der Schule im Arbeitsalltag anwenden kann. Aber was ich besonders spannend finde, ist alles rund um Kindesentwicklung.»

Weiterentwicklung im Zentrum …
… bei den Kita Kinden …

Von der Schulbank zurück in die Praxis: «Die Entwicklung meiner Schützlinge zu beobachten und auch selbst mitzuprägen, macht mich stolz. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, Kita-Kinder, die ich einst als Babys auf dem Arm hatte, in den Kindergarten gehen zu sehen.» Diese Fortschritte zu begleiten, ist eine spannende Herausforderung, und birgt viel Verantwortung: «Mir ist es wichtig, dass die Kinder selbstständig werden – dafür gilt es, ihnen die richtigen Anstupser zu geben.» Erin betont: «Jedes Kind macht andere Entwicklungsschritte – darauf einzugehen, ist sehr wichtig und macht meinen Beruf gerade so spannend.»

… und bei Erin selbst.

Auch Erin hat sich in ihrer Ausbildung weiterentwickelt: «Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und meine eigenen Entscheidungen zu treffen.» Auch der Umgang mit Geld – «Plötzlich hast du deinen eigenen Lohn.» – galt es erst zu üben. Und ausgelernt hat Erin noch lange nicht: Nach ihrer Ausbildung zur Fachfrau Betreuung hat sie vor, die Berufsmatura zu absolvieren und danach Sozialpädagogik zu studieren. 

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