Während meines Masterstudiums in “Business Information Systems” stellte sich eines heraus: meine Interessen sind vielseitig. Einerseits hat mich die Digitalisierung interessiert: im Speziellen ihre Bedeutung und Auswirkung auf Unternehmen sowie Mitarbeitende. Andererseits war ich als Werkstudentin im Innovation & Design Team bei Accenture unterwegs und hatte dort mit neusten Marktentwicklungen sowie Kundenworkshops zu tun.
Einige unserer Projekte damals unterstützten Versicherungsunternehmen: Wir recherchierten zu Innovationstrends oder entwarfen neue Customer Journeys mit Hilfe von Design-Programmen. Dies war mein erster Einblick in Prozesse und Themen rund um eine Versicherung.
«Meine Erfahrungen mit der Versicherungswelt, in der ich nicht unbedingt mit Innovationen rechnete, waren so interessant, dass ich mich um das Baloise Traineeprogramm beworben habe. »
Diese ersten Erfahrungen mit der Versicherungswelt, in der man nicht unbedingt mit Innovationen rechnet, waren für mich so interessant, dass ich mich im Herbst 2020 für das Traineeprogramm bei der Baloise beworben habe. Warum Baloise? Weil ich in ihrem Karriereblog viele Artikel über aktuelle und ehemalige Trainees fand; ausserdem zu digitalen Innovationen in der Versicherungsbranche. Das fand ich spannend! Im Traineeprogramm sah ich die beste Chance für meinen Berufseinstieg. Ich kann hier dazu lernen und mich mit meinen Skills bzw. meinem Wissen einbringen. Win Win.
Momentan befinde ich mich im zweiten Traineeblock im Customer Applications Team (CAT) der IT Schweiz. Dabei arbeite ich mit dem Fokus auf UX Design eng mit deren Product Ownern und Business Engineers zusammen. Bereits kurz nach meinem Start im CAT durfte ich «Design Sprints» moderieren, Prototypen bauen und diese mit Kunden/innen testen. Das entgegengebrachte Vertrauen ermöglichte mir in Eigenverantwortung Projektaufgaben zu übernehmen und umzusetzen.
Der Design Sprint ist ein Workshop-Format, mit dem innerhalb einer Woche neue Ideen validiert und kritische Fragen im Unternehmen beantwortet werden. Es entstehen Prototypen, die wir wiederum mit “echten” Kunden/innen testen. Oft erleben wir in diesen Tests einen grossen Aha-Effekt: Nur weil wir denken, dass unsere Lösung den Kunden/innen einen Mehrwert bietet, heisst es noch lange nicht, dass es auch tatsächlich so ist. Im Testen der Prototypen mit “echten” Kundinnen habe ich mitunter festgestellt: Was wir recht cool fanden, mussten wir im zweiten Anlauf nochmals neu überdenken.
«Im Traineeprogramm sah ich die beste Chance für meinen Berufseinstieg. Ich kann hier dazu lernen und mich mit meinen Skills bzw. meinem Wissen einbringen.»
Das agile Framework «Scrum», nach dem wir unsere Zusammenarbeit gestalten, kannte ich bis dahin nur aus Lehrbüchern und Gesprächen mit Freunden, auch die IT Umgebung war für mich Neuland. Durch die Unterstützung und Offenheit meiner Teamkollegen konnte ich mich rasch in die Arbeitsmethode einarbeiten.
«Design Sprints» helfen uns, Prozesse zu optimieren und zu digitalisieren. Gemeinsam mit Kollegen/innen aus verschiedenen Fachbereichen entwickeln wir so neue Kundenapplikationen. Im Team gehen wir Problemen auf den Grund, um zu verstehen, worin diese bestehen. Dazu entwickeln wir eine passende Lösung und testen diese mit (potentiellen) Kunden/innen. Das alles geschieht virtuell in fünf halben Tagen. In der Rolle als Designerin habe ich einen Tag Zeit, um einen ersten Prototyp zu entwickeln. Der Prototyp wird iterativ durch Feedback von Kollegen/innen und Testuser/innen überarbeitet.
Im nächsten Traineeblock geht es zum Baloise Spin-Off FRIDAY nach Berlin, um nun dort in die Rolle einer Product Designerin zu schlüpfen. Ich glaube, ich kann mich hier gut mit meinem betriebswirtschaftlichen Hintergrund einbringen. Dieses Wissen existiert im Produkt-Design eher selten. Das Tolle ist, dass ich den gesamten Designprozess eines Produktes mitgestalten werden kann - und das in einem coolen Startup in der Startup-Metropole Berlin. Ich freue mich schon sehr darauf.