Seine erste Station war das Talent Acquisition Team. Employer Branding, Diagnosen, Datenanalysen – es war die perfekte Mischung aus Statistik, Kommunikation und Menschenkenntnis. „Das war mein Herzblut-Team“, sagt er rückblickend.
Dann kam die Reorganisation des People Pircles (Group HR), die ihm die Möglichkeit eröffnete, einen völlig neuen Bereich mitzugestalten: den People Data Circle. Statt sich ausschliesslich damit zu beschäftigen, was Kandidat:innen bei Baloise erleben, rückte nun die Experience der Mitarbeitenden in den Fokus. Insbesondere durch die Durchführung und intensive Auswertung von halbjährlichen Mitarbeitenden-Engagementumfragen, konnte Timm die Entwicklung der Mitarbeitenden bei Baloise aus einer ganz neuen Perspektive betrachten.
Dass Timm heute den AI-Circle leitet, ist alles andere als selbstverständlich. „Ich bin eigentlich Organisationspsychologe“, sagt er. Aber im Austausch mit Personen aus verschiedenen Funktionen entstand die Idee, sich über Abteilungsgrenzen hinweg mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinanderzusetzen.
Was als loses Netzwerk von Interessierten in Milizarbeit begann, ist heute ein fester Bestandteil des Unternehmens. Timm führt nun ein zweiköpfiges Team im Bereich Strategie & Innovation mit einem grossen Netzwerk von Stakeholdern und einem holistischen Blick auf künstliche Intelligenz. „Wir verstehen uns als Übersetzer zwischen den Welten – zwischen Fachbereich, Regulatorischem und Technologie. Diese Brückenfunktion wird in der Versicherungslandschaft immer wichtiger.“
Was ihn besonders begeistert ist die Führungskultur bei Baloise: „Es wird viel Vertrauen geschenkt. Das erlaubt es, tiefer in Themen einzutauchen und neue Wege zu gehen.“ Gerade in seinem Bereich, wo viel ausprobiert wird und nicht alles sofort funktioniert, ist diese Kultur entscheidend: „Man braucht hier eine hohe Frustrationstoleranz. Aber auch das Vertrauen, dass man nicht micromanaged wird, sondern selbst gestalten kann.“
Seine Leidenschaft für AI begleitet ihn schon seit seiner Kindheit. Damals, in den 90ern, hat er mit seinem Bruder an Chatbots programmiert, an kleinen Projekten gearbeitet und erste KI-Konzepte ausprobiert – hobbymässig, aus Neugier. Später kamen Weiterbildungen in Data Science und Datenschutz dazu. „Dass ich die Chance bekommen habe, ohne klassischen Technik-Background ein AI-Team zu leiten, ist nicht selbstverständlich. Es braucht Mut und Offenheit für diverse Hintergründe, solche Entscheidungen zu treffen.“
Heute informiert sich Timm täglich. Zwei bis drei KI-Podcasts zum Start in den Tag sind Standard: „In einer Woche kann sich in der KI-Welt alles verändern. Man muss dranbleiben.“ Besonders spannend findet er die Schnittstelle zwischen KI, Regulatorik, Ethik und das Thema Wissenstransfer. Seit 2024 hat er rund 700 Kolleg:innen geschult, Workshops gegeben und Coachings durchgeführt.
„Im Grunde sind es doch drei Dinge, die einen guten Job ausmachen:
- Etwas bewegen in der Welt,
- seine Arbeit von Anfang bis Ende sehen und
- die Zusammenarbeit mit tollen Leuten.“
„Bei Baloise kann ich all das verbinden. Und ich kann mein Naturell ausleben – analytisch, nerdy, neugierig. Das ist etwas Besonderes.“